Der „Calima“, auch unter dem Begriff „Bruma Seca“ bekannt, ist ein Wetterphänomen, das auf Gran Canaria und anderen Kanarischen Inseln vorkommt und durch überdurchschnittlich warme und trockene Winde aus der östlich liegenden Sahara-Wüste verursacht wird. Meteorologen untscheiden zwei Calima-Typen: Calima Typ „A“ wird verursacht durch aufgewirbelten Staub und organische Stoffe, sowie der sehr seltene Calima-Typ „B“, der durch Waldbrände hervorgerufen wird.
Merkmale des Calima
- Entstehung: Der Calima entsteht, wenn heiße, trockene Luft aus der Sahara durch Ostwind oder Südostwind nach Westen auf die Kanarischen Inseln getragen wird. Die näher an der afrikanischen Küste gelegenen Inseln Lanzarote und Fuerteventura sind am stärksten betroffen, Gran Canaria im Zentrum der kanarischen Inseln etwas weniger und die beiden am westlichsten liegende Inseln La Palma und El Hierro sin am wenigsten betroffen.
- Temperaturen: Wenn Calima-Wetter vorherrscht, steigen die Temperaturen meist deutlich an. Es können Temperaturen von über 30°C und sogar bis zu 40°C erreicht werden.
- Sichtweite: Der Calima bringt große Mengen an Saharastaub mit sich, was die Fernsicht stark beeinträchtigen kann. Die Luft erscheint trüb und dunstig. Bei extremer Calima-Wetterlage kann die Sicht sogar nur wenige hundert Meter betragen.
- Luftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit sinkt stark ab, was zu sehr trockenen Bedingungen führt.
- Dauer: Calimawetter kann wenige Tage bis zu einer Woche anhalten.
Calima Auswirkungen
- Gesundheit: Die feinen Sand- und Staubpartikel können Kopfschmerzen und Atemprobleme verursachen, insbesondere bei Menschen mit Atemwegsleiden. Es wird empfohlen, während einer Calima-Wetterlage Sport im Freien zu vermeiden und Fenster und Türen geschlossen zu halten.
- Sicht und Verkehr: Die reduzierte Sichtweite kann den Straßen- und Luftverkehr beeinträchtigen. Flüge können verspätet oder im Extremfall gestrichen werden.
- Temperatur: Die ungewöhnlich hohen Temperaturen können zu Hitzestress führen, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren. Es wird empfohlen, ausreichend zu trinken und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
- Vegetation und Umwelt: Die extreme Trockenheit belastet die Vegetation und erhöht das Risiko von Waldbrände.
Häufigkeit des Calima-Wetters
Der „Calima“ herrscht meist nicht mehr als insgesamt 20 Tage im Jahr vor und ereignet sich eher in den Wintermonaten, wenn die Großwetterlage über dem Atlantik die Ostwinde aus der Sahara begünstigen.
Calima über der Altstadt von Las Palmas